Dirndllikör aus der Kornelkirsche

Die Kornelkirsche aka Dirndl aka Herlitze aka Dürlitze aka Colonel Körsch (na gut, der letzte ist von mir) tut gerne so, als ob. Eigentlich ist sie nämlich gar keine Kirsche, sondern ein Hartriegelgewächs. Außerdem sieht sie zwar süß und unschuldig aus, roh schmeckt sie jedoch wie ein beherzter Biss in eine Zitrone. Wie passend, dass das Trojanische Pferd ausgerechnet aus ihrem Holz angefertigt worden sein soll. Eingelegt in Alkohol wird aus der sauren Möchtegernkirsche aber nach einigen Wochen Reifezeit ein liebenswerter, fruchtigweicher Likör. Mach am Besten gleich mehr davon, denn der Likör eignet sich hervorragend als Geschenk!

Zugegebenermaßen neigt sich die Erntezeit der Kornelkirsche bereits dem Ende entgegen, aber die Früchte für den Likör hast du ganz schnell beisamen. Die Früchte an einem Baum reifen erst nach und nach – es sind also nie alle Kirschen gleichzeitig reif – und verfärben sich dabei von einem knalligen Rot in ein sattes, sauerkirschenähnliches Dunkelrot. Sie sollten beim Pflücken fast schon überreif sein und dir quasi freiwillig vom Ast in die Hand kullern. (Wer einen Baum im Garten stehen hat, kann ein Betttuch unter dem Baum auslegen und das Pflücken von Newtonscher Schwerkraft erledigen lassen.) 

• 1,4 l Wodka
• 200 g Kornelkirschen
• 300 g Zucker (weiß und/oder braun)

Die Kornelkirschen in ein großes Gefäß geben (ich verwende Kochtöpfe oder hohe Spaghetti-Aubewahrungsgläser) und mit dem Wodka übergießen. Darauf achten, dass alle Früchte von Alkohol bedeckt sind, damit sich kein Schimmel bilden kann!

Zugedeckt 7 bis 10 Tage lang ziehen lassen.

Danach durch einen Kaffeefilter oder ein sauberes Geschirrhandtuch abfiltern. Je penibler du hier vorgehst, desto ungetrübter wird später dein Likör. Inzwischen Glasflaschen sterilisieren.

Zucker (ich habe für diesen Likör eine Mischung aus weißem und braunem Zucker verwendet) und 300 ml Wasser unter Rühren in einem Topf aufkochen. Abkühlen lassen. Diese Zuckerlösung anschließend dem Kornelkirschauszug hinzufügen. Probeschlückchen genehmigen, sich freuen, alles in die Flaschen geben und einige Wochen lang reifen lassen. (Je länger, desto yeah.)