Fleurban setzt sich zusammen aus fleur und urban und ist somit Blümchenbrise und Großstadtduft in einem. Seit 2019 habe ich den Münchner Olympiaturm gegen die drei warmen Brüder eingetauscht und zuckel mich seitdem an Hannovers wilde und grüne Ecken heran. Ich mag an dieser feinen Stadt, dass man hier Rad fahren kann, ohne um sein Leben zu fürchten, die Stadtviertel so unterschiedlich geblieben sind und man biertrinkend Ruder*innen auf dem Fluß zugucken kann. Und spätestens an dem Tag, als ich das erste Mal die Eilenriede betreten habe, war es komplett um mich geschehen.

Bereits im Kindergarten habe ich heimlich hinter der Hecke Vogelkirschen gegessen, wovon mich Frau Kindergärtnerin nur mit wilden Vergiftungsgeschichten von Tod und Wahnsinn abhalten konnte. Zum Glück ließ sich meine Neugier auf Wildwuchs von dieser Gruselgeschichte (noch dazu falschen: Vogelkirschen kann man nämlich sehr wohl essen!) nicht eindämmen.

Während meines Studiums habe ich begonnen, mich intensiv mit essbaren Wildpflanzen auseinanderzusetzen und stelle seither staunend fest, wie umfassend sich mein Blick auf meine Umgebung und die Jahreszeiten gewandelt hat. Die Wildpflanzen sind dabei zu meiner Art der Naturverbindung geworden, auch und gerade in der Großstadt. Hund Beo begleitet mich beim Pflücken, Sammeln, Zupfen und Wühlen und passt auf, dass ich keinen Fliegenpilz ausbuddle. Ich koche vegetarisch, aus Versehen auch mal vegan (was mich dann freut), und gerne bunt. Fürs Backen muss ich in der richtigen Stimmung sein, dann aber ist es ein Fest aus Mehlschwaden und Guck-mal-hab-ich-gemacht-ganz-ganz-allein-Zuckerglück.

Ich bin promovierte Philosophin und arbeite als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Dozentin an der Uni. Im Jahr 2023 habe ich erfolgreich eine einjährige Weiterbildung zur Wildpflanzenpädagogin bei Gisela Stöckmann abgeschlossen und bilde mich fortwährend in den Bereichen Botanik, Wildpflanzenküche und Heilpflanzen fort. Ich führe Kräuterwanderungen und andere Veranstaltungen rund um die Wildpflanze im Raum Hannover durch und freue mich so dazu beizutragen, dass das wertvolle Wissen um unsere wilden Nachbar*innen nicht verlorengeht.